Songs in two voices. Guitar. Synthesizer. Andrin Berchtold & Gian Reto Camenisch are FROM KID.
Das alte Bauernhaus bei der alten Schule am Rand der alten Stadt. Weinlaub- und efeuüberwuchert steht der Stall nebenan. Die Wiese voller Heublumen, Automobilspuren und Überbleibsel einer vergangenen Feier. Und die Profile der Neubauten schwanken bereits bedrohlich über dem unreifen Obst. Die Stadt wächst. Franst in den Nachgeschmack einer selbstgebrannten, landwirtschaftlichen Zeit, stochert ein bisschen in den Wolken der Aussenquartiere. Andrin Berchtold und Gian Reto Camenisch von FROM KID wohnen mit ein paar anderen dort, wo schon napoleonische Soldateska, vorstädtische Biederkeit und seit Ewigkeiten die Melancholie einquartiert waren. Man hört es.
Zweistimmig die Lieder. Gitarre. Synthesizer. Im Bandraum, der eine Vorratskammer oder ein Geräteschuppen gewesen sein könnte, im Bandraum, der eigentlich immer noch eine Vorratskammer oder ein Geräteschuppen sein könnte, arbeiten FROM KID an ihren Stücken. Wobei: Musik wird hier nicht so sehr gearbeitet, sie wächst eher. Arbeit ist laut, Gewächse sind leise. Sie sind geerdet.
Vielleicht Schlaf in den Haaren, vielleicht Schalk in den Augen. Melancholie muss nicht tonnenschwermütig sein. Keine Notwendigkeit jedenfalls für affektierten Habitus oder Selbstüberhöhung auf den Bühnen des Landes. FROM KID funktionieren im Kulturschuppen, auf den sozialen Netzwerken oder ums Lagerfeuer. Zur Unterhaltung. Zum Träumen. Für schön. Für schön berauscht und nachtfreudig.